Pressespiegel

Eine Spätberufene

OÖ. Kulturbericht - 51. Jahrgang/Folge 4/April 1997 (Theater)

Die oberösterreichische Komponistin Hilde Hager-Zimmermann hatte es nie leicht, mit ihrem umfangreichen Schaffen bekannt zu werden. Einen akzentuierenden Querschnitt durch ihr Lebenswerk liefert das Festkonzert im Alten Theater von Steyr am 19. April unter der Leitung von Martin Fiala, dargeboten von heimischen Kräften, Anlass hiefür ist der 90. Geburtstag.
Aus dem Böhmerwald - geboren in Rosenthal, Bezirk Kaplitz, am 17. April 1907 - führte ihr Weg infolge Verlusts der Heimat nach Oberösterreich. Für sie und ihre Familie waren Kirchdorf, Steyr, Eferding und seit 1964 Linz die Lebensstationen, seit 1991 wieder Steyr wegen der Beschwernisse des Alters, umsorgt von der Tochter. Musik war und ist ihr zweites Wesen, das sie mit den Aufgaben als Hausfrau, Mutter und dann als Großmutter in Einklang zu bringen wusste. Erst im fortgeschrittenen Alter vervollständigte sie ihr kompositorisches Rüstzeug in Linz und Wien. Die Frucht sind an die 1.000 Lieder, dann noch einige Chöre und Instrumentalwerke, zum Teil im Eigenverlag erschienen (Kommission: Musikhaus Doblinger, Wien). Aufführungen gibt es gelegentlich in Konzerten, dazu kommen ORF-Produktionen, und einige Titel sind auf CD festgehalten.
Ihr Leben und Schaffen findet aufschlussreiches publizistisches Interesse auch bei einschlägigen Lexika, liefert das Thema für eine Diplomarbeit an der Wiener Musikhochschule und bildet einen Teil einer Magister-Arbeit. (Franz Zamazal, S. 21).